CutUp Maschine |
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Requiem an die Moderne |
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„Eine der wichtigsten literarischen Methoden, das kulturelle
Archiv der Sprache intermedial zu nutzen, ist das sogenannte CUT UP.
Diese literarische
Technik wurde Ende der 50er Jahre in Paris von dem amerikanischen Maler
Brion Gysin und seinem Freund, dem Schriftsteller William Burroughs entwickelt.
(...) Es geht im Cut-Up um die Frage des Kommunizierens des Schriftstellers
mit seinem Medium und um das physische Greifbarmachen der Materialität
der Sprache. Im Cut-Up bedient sich der Schriftsteller der schon existierenden
Sprache als eines kulturellen Archivs, das er in seine Einzelteile zerlegt,
um sie als Grundelemente zur Konstruktion neuer Hyper-Texte zu benutzen.
Die Sprache und nicht die Natur ist das Rohmaterial, an dem der Dichter
ansetzt und aus dem er seine Formen konstruiert. Mit der Cut-Up-Methode
wird das literarische Schreiben ein selbstreferenzieller Prozess. Texte
entstehen nur noch aus Texten und aus nichts anderem mehr.“ (1) |
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Die klassische Methode des Cut-up wird hier automatisiert und bietet
dem Interessierten so die Möglichkeit, aufgrund einiger eigener Angaben
eine vollständig individuelle Cut-up-Sequenz aus ausgewählten
Texten Larutans anzufertigen. Einerseits bloße Spielerei, ist diese
Hommage an die Sturm- und Drang-Zeiten des Beat andererseits auch ein sentimentales
Dokument; Zeichen fortschreitender Auflösung kreativer Strategien
und Möglichkeiten im Zuge der Digitalisierung: 1952 noch avantgardistische
Kunst-Strategie, ist solcherlei heute nur noch eine Frage der Programmierung
(mein Dank an Marco Brinkmann). |
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(1) Hans
Dieter Huber: “Life Is A Cut-Up”. Schnittstellen der Intermedialität,
in: Kunibert Bering/ Werner Scheel (Hrsg.): Ästhetische Räume.
Facetten der Gegenwartskunst Oberhausen: Athena-Verlag 2000, S. 90 f. |